Anwendung von PARA und CODER mit Anytype

Anytype, als fortschrittliche Notiz-App, verbindet nicht nur die robusten Datenverwaltungsfunktionen von Notion, sondern integriert auch die „on-device“-Prämisse von Obsidian, wodurch Nutzer ihre Daten lokal und ohne zwingende Cloud-Speicherung verwalten können. Diese Kombination ermöglicht es, dass Informationen nicht isoliert, sondern in einem Netzwerk von Verknüpfungen existieren, wodurch sie in unterschiedlichen Kontexten und aus verschiedenen Perspektiven – oder in Anytype-Terminologie, „Views“ – betrachtet und genutzt werden können. Die Fähigkeit, Daten durch „Sets“ und „Relations“ zu strukturieren, erlaubt es den Nutzern, komplexe semantische Strukturen zu entwickeln, die den Mehrwert der vernetzten Informationen maximieren.

In Bezug auf Wissensmanagement bietet Anytype eine Plattform, die nicht nur die Organisation von Informationen ermöglicht, sondern auch ihre Verknüpfung und Wiederentdeckung in einem intuitiven und nutzerfreundlichen Format. Die Möglichkeit, eigene Objekttypen und Beziehungen zwischen diesen zu erstellen, fördert eine klare Organisation und intuitive Navigation, insbesondere in informationsdichten und komplexen Projekten. Hierbei wird der Nutzen von Informationen besonders hervorgehoben, wenn sie in Beziehung zu anderen stehen und somit ein Netzwerk von Wissen und Daten bilden, das aus verschiedenen „Views“ sichtbar gemacht werden kann.

Das PARA-Konzept, welches Informationen in die Kategorien Projekte, Bereiche, Ressourcen und Archive unterteilt, bietet eine Strukturierungsebene, die Prozesse und Wissen in einer klaren und nachvollziehbaren Weise organisiert. Diese Strukturierung kann in Anytype effektiv dargestellt werden, insbesondere durch die Verwendung von Sets, Tags, Relations und Statusanzeigen, um eine klare und navigierbare Wissensdatenbank zu schaffen. Dieser Ansatz zur Implementierung von PARA in Anytype, unter besonderer Berücksichtigung der Verknüpfung und Visualisierung von Informationen, wird im weiteren Verlauf dieses Artikels detailliert vorgestellt.

In meinen fünf Jahren intensiver Auseinandersetzung mit Wissensmanagement-Tools, insbesondere während meiner Tätigkeit als Lehrer und medienpädagogischer Berater für das NLQ, habe ich die Tiefen von Notion und Obsidian erkundet und umfassendes konzeptionelles Wissen in diesem Bereich erworben. Anytype hat sich als Plattform herausgestellt, die es mir ermöglicht, dieses Wissen effektiv anzuwenden, indem es eine vernetzte Darstellung von Informationen ermöglicht.

1. Theoretischer Rahmen: Der PARA-Ansatz

Der PARA-Ansatz, entwickelt von Produktivitätsexperte Tiago Forte, bietet einen strukturierten Rahmen für das Wissensmanagement und die Organisation von Informationen, revolutioniert dabei durch seine klare und zweckmäßige Struktur die Informationsorganisation. PARA, ein Akronym für Projekte, Bereiche, Ressourcen und Archive, definiert vier Hauptkategorien der Informationsorganisation. „Projekte“ sind zeitlich begrenzte, zielorientierte Vorhaben, „Bereiche“ repräsentieren kontinuierliche, langfristige Lebens- oder Arbeitsaspekte, „Ressourcen“ umfassen Sammlungen von Informationen und Wissen zur Unterstützung von Projekten und Bereichen, und „Archive“ beherbergen Informationen, die aktuell nicht benötigt werden, jedoch für zukünftige Referenzen aufbewahrt werden.

Der PARA-Ansatz zielt darauf ab, eine klare und flexible Struktur zu schaffen, die es ermöglicht, Informationen effizient zu organisieren, zu speichern und wiederzufinden, und dabei sowohl aktuelle als auch zukünftige Bedürfnisse berücksichtigt. Indem er Informationen in die vier Kategorien unterteilt, ermöglicht PARA eine intuitive und systematische Organisation von Wissen und Daten. „Projekte“ bieten einen Rahmen für aktuelle, zielgerichtete Aktivitäten, während „Bereiche“ eine Struktur für fortlaufende, langfristige Engagements bieten. „Ressourcen“ dienen als Wissensbank zur Unterstützung von Projekten und Bereichen, und „Archive“ gewährleisten, dass auch nicht aktives, aber potenziell zukünftig relevantes Wissen erhalten bleibt. Diese Strukturierung ermöglicht es, Informationen effizient zu kategorisieren, zu speichern und wiederzufinden, wodurch der Zugang zu Wissen optimiert und die Anwendung in verschiedenen Kontexten erleichtert wird. Der PARA-Ansatz fördert somit nicht nur die effiziente Verwaltung von Informationen, sondern auch eine agile und adaptive Nutzung von Wissen in unterschiedlichen Lebens- und Arbeitsbereichen.

2. Anwendung des PARA-Ansatzes in Anytype

Projects

In der Anwendung des PARA-Ansatzes in Anytype spielt die strukturelle Ebene eine entscheidende Rolle, um eine klare, systematische und dennoch flexible Organisation von Informationen und Wissen zu ermöglichen. Die Implementierung beginnt mit der Schaffung eines eigenen Objekts, das ich schlicht „Projects“ genannt habe. Dieses Objekt dient als zentrale Einheit zur Verwaltung und Organisation sowohl von Projekten als auch von Bereichen (AREAS). Dabei erfolgt die Unterscheidung zwischen diesen beiden Kategorien mittels Tags, genauer gesagt durch die Verwendung der Tags „Project“, „AREA“ und „ARCHIVE“. Diese Tags ermöglichen nicht nur eine klare Differenzierung, sondern auch eine flexible Anpassung und Erweiterung des Systems.

Dem „Projects“-Objekt sind verschiedene Relationen angehängt, die eine vielseitige und dynamische Organisation von Informationen ermöglichen. Diese Relationen sind nicht starr, sondern können je nach individuellen Bedürfnissen und spezifischen Anforderungen angepasst werden. Sie dienen dazu, relevante Informationen, Dokumente und weitere Ressourcen direkt mit dem jeweiligen Projekt oder Bereich zu verknüpfen, wodurch eine zentrale und gleichzeitig strukturierte Informationsquelle entsteht. Durch die Integration von Relationen wird zudem eine dynamische und kontextbezogene Verknüpfung von Daten gewährleistet, die eine effiziente Navigation und Informationsaufnahme unterstützt. So ermöglicht die strukturelle Implementierung von PARA in Anytype durch die Verwendung von speziellen Objekten und Tags eine klare, systematische und zugleich flexible Organisation von meinen Arbeitsfeldern.

Project Seiten

Im Zentrum der Anwendung von PARA in Anytype steht das „Project“-Objekt, welches sowohl für Projekte als auch für Bereiche (AREAs) genutzt wird. Jedes einzelne Projekt oder Area wird durch ein eigenes Objekt repräsentiert, das nach einem einheitlichen Template aufgebaut ist.

Dieses Template besteht aus verschiedenen Tags und Inline-Sets, welche eine Darstellung von Sets auf einer einzelnen Seite ermöglichen. Diese Inline-Sets repräsentieren Objekt-Sets aus dem „Resources“-Bereich und können eine Vielzahl von Inhalten darstellen, wie beispielsweise Meetingnotizen, Notizen, CRM-Daten und weitere ressourcenbezogene Inhalte. Ein wesentlicher Aspekt hierbei ist die Möglichkeit, inhaltsgebundene Ressourcen mithilfe von Tags zu filtern. Dies ermöglicht eine klare und fokussierte Darstellung von Informationen, die spezifisch für das jeweilige Projekt oder den Bereich relevant sind.

Ein kritischer Punkt, der besonders hervorzuheben ist, betrifft die Selbstfilterung aller Inline-Sets. Wie in den beigefügten Screenshots zu sehen ist, filtern die Inline-Sets sich selbst heraus, was eine klare und unüberladene Darstellung der relevanten Informationen gewährleistet und gleichzeitig eine effiziente Navigation innerhalb des „Project“-Objekts ermöglicht.

AREAS

In der Anwendung von Anytype sind „Areas“ eine fundamentale Komponente, die, ähnlich wie „Projects“, durch den Objekttyp „Projects“ repräsentiert werden. Trotz ihrer Ähnlichkeit in der Strukturierung und Darstellung weisen „Areas“ und „Projects“ einen entscheidenden Unterschied auf: den spezifisch gesetzten Tag „AREAS“ für Areas. Dieser Tag dient nicht nur zur klaren Unterscheidung, sondern auch zur spezifischen Organisation und Navigation innerhalb von Anytype.

Die Seiten von „Areas“ folgen grundsätzlich dem gleichen Aufbau wie die von „Projects“. Jedoch beinhalten sie in der Regel mehr spezifische Subpages und Informationen, die auf den kontinuierlichen und umfassenden Charakter von Areas abzielen. Während „Projects“ oft zeitlich begrenzt und zielorientiert sind, repräsentieren „Areas“ fortlaufende, langfristige Engagements oder Lebensbereiche, die eine tiefere und umfassendere Informationsstruktur erfordern. So können „Areas“ beispielsweise spezifische Wissensbereiche, kontinuierliche Aktivitäten oder dauerhafte Verpflichtungen repräsentieren, die durch eine Vielzahl von Subpages und verknüpften Informationen detailliert dargestellt werden.


Die Anwendung des PARA-Ansatzes in Anytype, insbesondere im Kontext von „Areas“ und „Projects“, dient in meiner Logik primär dazu, Wissen und Informationen spezifisch zu filtern und zu organisieren. Dabei sollen „Areas“ und „Projects“ nicht als isolierte Informationsinseln fungieren, sondern vielmehr als Filter, durch die Daten aus „Resources“ spezifisch referenziert werden. Das Ziel ist es, Informationen so weit wie sinnvoll aus „Resources“ zu beziehen, um diese in verschiedenen Kontexten wiederverwenden zu können.

Ein Beispiel zur Verdeutlichung: In „Resources“ habe ich ein CRM-Set angelegt, in dem alle Kontakte, sei es Personen oder Firmen, gespeichert werden. Diese Informationen > stehen dann allen „Projects“ und „Areas“ zur Verfügung und können jederzeit referenziert werden. Ähnlich verfahre ich mit Meetingnotizen: Diese sind als Set in „Resources“ abgelegt und können durch eine „Relation“ mit „Areas“, „Projects“ und selbstverständlich auch mit Kontakten im CRM verknüpft werden.

Durch diese Struktur wird eine flexible und kontextbezogene Verwendung von Informationen ermöglicht, die sowohl die Effizienz als auch die Konsistenz der Datenhaltung und -nutzung sicherstellt. Im nächsten Abschnitt werde ich den Bereich „Resources“ vorstellen und dabei insbesondere auf die Strukturierung und Anwendung der dort abgelegten Daten eingehen.


Resourcen

Der Umfangreiche Bereich „Resources“ im PARA-Ansatz

Der Bereich „Resources“ im PARA-Ansatz spielt eine zentrale Rolle als Sammelbecken für alle Inhalte, die die Grundlage für die Informations- und Wissensorganisation innerhalb der „Projects“ und „Areas“ bilden. „Resources“ fungieren als eine umfangreiche Datenbank, aus der sich die beiden zuvor genannten Bereiche speisen und die eine Vielzahl von Inhalten aufnimmt. Hierzu zählen beispielsweise Notizen (Notes), Meetingnotizen (Meetingnotes), Lesezeichen (Bookmarks), Dokumente (Documents), Produkte (Products, im Sinne von „Stuff I produce“), Trainingsmaterialien (Trainings), Kundenbeziehungsmanagement-Daten (CRM), eine Bibliothek (Library) und Ideen (Ideas).

Bis auf „Pages“-Objekte, die direkt als Seiten dargestellt werden, sind alle Inhalte in eigenen Sets organisiert, um eine klare und übersichtliche Strukturierung der vielfältigen Informationen zu gewährleisten. Diese Sets ermöglichen eine systematische Organisation und bieten gleichzeitig die Flexibilität, die für ein effektives Wissensmanagement erforderlich ist. Eine visuelle Übersicht über die verschiedenen Sets und deren Strukturierung innerhalb von „Resources“ ist im beigefügten Screenshot zu sehen.

Die Strukturierung und Organisation von „Resources“ ist entscheidend, um eine effiziente und nachhaltige Nutzung der gesammelten Informationen und Daten in den „Projects“ und „Areas“ zu ermöglichen. Durch die klare Trennung und gleichzeitig flexible Verknüpfung der Inhalte wird eine dynamische und kontextbezogene Nutzung der „Resources“ in verschiedenen Bereichen und Projekten ermöglicht.

Pages im Wiki

In meiner Logik sind „Pages“-Objekte in Anytype eng mit einem spezifischen Thema verknüpft und dienen dazu, themenrelevante Informationen zu bündeln und strukturiert darzustellen. Diese „Pages“ werden in einem Wiki dargestellt, welches nicht nur durch Namen, sondern auch durch Tags charakterisiert wird. Zudem weise ich den meisten „Pages“-Objekten einen „Type“ zu, der als „Index“ definiert ist. Das Wiki-Set filtert dabei nach „Pages“-Objekten, die den „Type“ „Index“ aufweisen, um eine klare und navigierbare Struktur im Wiki zu gewährleisten.

Diese „Pages“-Objekte fungieren als strukturierte Sammlungen von Informationen, die themengebunden sind und mit diversen „Inline-Sets“ versehen werden. Beispiele für solche „Inline-Sets“ sind „Notes“, „Library“, „Bookmarks“, „Documents“ und weitere, die jeweils nach dem entsprechenden Tag gefiltert werden. Hierbei spielt das Konzept der „Tags“ eine zentrale Rolle in meinem System und bildet, wie man im Laufe dieses Posts bemerken wird, das Rückgrat der Informationsstruktur.

„Tags“ werden in fast jedem Bereich gesetzt und sind nach thematischen Schlagwörtern festgelegt. Sie ermöglichen es, aus jeder Perspektive nach diesem Tag zu filtern und bieten somit eine flexible und kontextbezogene Navigation durch die in Anytype gespeicherten Informationen. Durch die konsequente Verwendung von „Tags“ wird eine durchgängige, themenbasierte Strukturierung und Auffindbarkeit von Informationen gewährleistet, die die effiziente Nutzung und Wiederverwendung von Wissen in verschiedenen Kontexten ermöglicht.

3. Verknüpfung von PARA und CODER: Ein kohärenter Ansatz zur Informationsverwaltung und -entwicklung

Während wir den PARA-Ansatz als robustes Gerüst zur Kategorisierung und Organisation unserer Informationen betrachten, bietet das CODER-Konzept einen dynamischen Prozess, der uns durch die Phasen der Informations- und Wissensentwicklung führt. Es ist essentiell zu erkennen, dass diese beiden Konzepte nicht in Isolation existieren, sondern vielmehr in einer symbiotischen Beziehung, die den Fluss von Wissen und Informationen durch verschiedene Phasen des Managements und der Entwicklung ermöglicht.

PARA ermöglicht uns, Informationen in einer klaren und navigierbaren Struktur zu organisieren, wodurch eine solide Basis für den CODER-Prozess geschaffen wird. Mit einer gut organisierten Informationsbasis, die durch PARA bereitgestellt wird, können wir durch die Phasen des CODER-Konzepts navigieren, beginnend mit dem Sammeln von Informationen, über ihre Organisation und Destillation, bis hin zur Ausdrucksform und letztendlich zur Reflexion und Weiterentwicklung.

In diesem Zusammenhang agiert PARA als das Fundament, auf dem unsere Informationen sicher und strukturiert gespeichert werden, während CODER als der Mechanismus dient, der uns durch den zyklischen Prozess der Wissenskreation, -teilung und -reflexion führt. Die Integration von PARA und CODER in Anytype ermöglicht es uns, einen umfassenden und durchgängigen Ansatz zur Wissensverwaltung zu entwickeln, der nicht nur die Organisation, sondern auch die Entwicklung und Weiterentwicklung unseres Wissens und unserer Informationen unterstützt

4. Einführung in das CODER-Konzept

Das CODER-Konzept stellt eine methodische Vorgehensweise für effektives Wissensmanagement und Lernen dar und durchläuft dabei fünf zentrale Phasen: Collect, Organize, Distill, Express und Reflect.

  • Collect (Sammeln): In dieser ersten Phase liegt der Fokus darauf, relevante Informationen und Wissen aus diversen Quellen zu sammeln. Es geht darum, eine breite Palette von Daten, Fakten und Wissen zu akkumulieren, die für ein bestimmtes Thema oder Projekt von Bedeutung sind.
  • Organize (Organisieren): Hier werden die gesammelten Informationen und Daten in einer strukturierten Form organisiert, um sie leicht zugänglich und auffindbar zu machen.
  • Distill (Destillieren): Diese Phase beinhaltet das Reduzieren und Kondensieren des gesammelten Wissens auf die wesentlichsten und relevantesten Punkte.
  • Express (Ausdrücken): Hier wird das destillierte Wissen in einer klaren und verständlichen Form kommuniziert, sei es durch Notizen, Artikel, Videos oder andere Medienformate.
  • Reflect (Reflektieren): In der letzten Phase erfolgt eine Reflexion über das Gelernte sowie den gesamten Lern- und Wissensmanagementprozess, um das Verständnis zu vertiefen und zukünftige Lernprozesse zu optimieren.

Das CODER-Konzept beeinflusst Wissensmanagement und Lernen, indem es einen zyklischen und reflektierenden Prozess bietet. Es ermöglicht den Nutzern, Wissen aktiv zu sammeln, zu organisieren, zu destillieren und auszudrücken, während durch kontinuierliche Reflexion ein tieferes Verständnis und eine stetige Verbesserung der Lernprozesse gefördert werden. Dieser Ansatz unterstützt nicht nur das individuelle Lernen und Wissensmanagement, sondern kann auch in Tools wie Anytype implementiert werden, um den Prozess der Wissenskuration und -organisation zu unterstützen und zu optimieren.

5. Anwendung des CODER-Ansatzes in Anytype

Das CODER-Konzept, entwickelt als methodischer Ansatz für effektives Wissensmanagement und Lernen, durchläuft fünf zentrale Phasen: Collect (Sammeln), Organize (Organisieren), Distill (Destillieren), Express (Ausdrücken) und Reflect (Reflektieren). Jede Phase spielt eine entscheidende Rolle in der Art und Weise, wie Informationen und Wissen gesammelt, verarbeitet, angewendet und reflektiert werden.

  • Collect: Sammeln mit System

In der Phase „Collect“ geht es darum, alles, was relevant ist, mit dem passenden Objekttyp in Anytype zu erfassen. Hierbei wird eine breite Palette von Daten, Fakten und Wissen akkumuliert, die für bestimmte Themen oder Projekte von Bedeutung sind. Die Kunst liegt darin, eine Balance zu finden zwischen dem Sammeln von genug Material, um fundierte Entscheidungen zu treffen, und dem Vermeiden von Informationsüberflutung.

  • Organize: Strukturierte Ablage in Resources

Die „Organize“-Phase findet ihre Parallele in „Resources“ innerhalb des PARA-Ansatzes in Anytype. Hier werden Informationen nicht nur gesammelt, sondern auch in einer strukturierten Form, wie beispielsweise in Wikis oder Notes, organisiert. Dies ermöglicht eine leichte Zugänglichkeit und Auffindbarkeit der Daten, wenn sie benötigt werden.

  • Distill: Verdichtung durch Readwise

In der „Distill“-Phase wird das gesammelte Wissen auf die wesentlichsten und relevantesten Punkte reduziert. Hierbei kommt der Reader von Readwise zum Einsatz, mit der Hoffnung, dass durch ein zukünftiges Plugin eine automatisierte Integration aller Informationen in das System ermöglicht wird.

  • Express: Produktion und Teilen von Inhalten

„Express“ umfasst alles, was produziert wird: Artikel, Keynotes, Workshops, Tutorials etc. Diese Outputs werden in Anytype im Set „Products“ mit dem Objekt „Product“ erfasst. Hierbei wird das destillierte Wissen in einer klaren und verständlichen Form kommuniziert und geteilt, sei es intern für Projekte oder extern für ein breiteres Publikum.

  • Reflect: Kontinuierliche Verbesserung

Die Phase „Reflect“ ist bisher noch ein ungelöstes Rätsel im System. Hierbei geht es um die Reflexion und kontinuierliche Verbesserung des eigenen Lernprozesses und der eigenen Gedanken. Die Herausforderung besteht darin, eine Methode oder ein Tool zu finden, das nachhaltige und effektive Reflexionsprozesse unterstützt.

  1. Fazit

Die Integration von PARA und CODER mit Anytype hat sich als eine innovative Methode zur Optimierung des Wissensmanagements und der Informationsorganisation herausgestellt. Durch die Verbindung der robusten Datenverwaltungsfunktionen von Anytype mit den klaren und zweckmäßigen Strukturierungsmethoden von PARA und CODER können Nutzer ein Netzwerk von Informationen erstellen, das nicht nur gut organisiert, sondern auch leicht zugänglich und anpassbar ist.

Anytype hat sich als ein mächtiges Werkzeug für die Verwaltung und Organisation von Informationen und Wissen bewährt. Mit seiner Fähigkeit, komplexe semantische Strukturen durch „Sets“ und „Relations“ zu entwickeln, ermöglicht es den Nutzern, ihre Daten effektiv zu strukturieren und zu verknüpfen, wodurch ein maximierter Mehrwert der vernetzten Informationen entsteht.

Die Anwendung des PARA-Konzepts in Anytype hat gezeigt, dass eine klare und systematische Organisation von Projekten und Bereichen möglich ist, während die Implementierung des CODER-Konzepts einen methodischen Ansatz für das Sammeln, Organisieren, Destillieren, Ausdrücken und Reflektieren von Wissen bietet.

Blickt man in die Zukunft, so bleibt das Potenzial von Anytype und die Weiterentwicklung seiner Funktionen ein spannendes Feld. Mit der Hoffnung auf neue Plugins und Funktionen, die eine noch tiefere Integration und Automatisierung von Prozessen ermöglichen, bleibt der Weg für kontinuierliche Verbesserungen und Anpassungen des Systems offen.

Die Reise mit Anytype, PARA und CODER ist eine fortlaufende Entdeckung und Anpassung, bei der die Systeme und Prozesse ständig überdacht und optimiert werden, um den sich ändernden Anforderungen und Entwicklungen im Bereich des Wissensmanagements gerecht zu werden. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich diese Methoden und Tools weiterentwickeln werden, um den zukünftigen Herausforderungen des Informationszeitalters zu begegnen.


Obwohl Anytype sich noch in der Beta-Phase befindet, läuft die Software äußerst stabil und zuverlässig. Ich habe bisher keinerlei Probleme im Umgang damit erlebt und finde die Anwendung sehr benutzerfreundlich und effizient. Für alle, die an einem innovativen Tool für das Wissensmanagement und die Informationsorganisation interessiert sind, ist Anytype definitiv einen Blick wert. Die Software kann auf der Webseite Anytype.io heruntergeladen werden.


Dieser Artikel steht unter der Creative Commons Lizenz CC-BY-4.0 und darf unter Angabe der Urheberschaft frei geteilt, verbreitet und bearbeitet werden. CC-BY-4.0 Christian Haake

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner