Wissensmanagement in der Schule

Dieser Artikel ist zusammen mit Niels Winkelmann entstanden:

Abstrakt:

Wissensmanagement scheint auf den ersten Blick für Schulen irrelevant, da deren primäre Aufgabe traditionell die Weitergabe von Wissen ist. Doch der gesellschaftliche Wandel hin zu einer Wissensgesellschaft erfordert mehr als nur das Sammeln von Wissen. Im heutigen Kontext müssen Schulen lernen, Wissen zu filtern, zu organisieren und effizient zu managen, um ihre pädagogischen und organisatorischen Ziele zu erreichen.

Wissensmanagement in Schulen bedeutet nicht nur, Wissen zu bewahren, sondern es gezielt zu entwickeln, zu teilen und zu nutzen. Dazu gehört auch, die Kultur des kollektiven Wissensaustauschs zu fördern. Wissensmanagement geht über den technischen Einsatz digitaler Werkzeuge hinaus; es ist eine Frage der Kultur, wie Wissen im Schulalltag gelebt und vermittelt wird. Eine offene, partizipative Schulkultur, die den Wissensaustausch unter Lehrkräften, Schulleitungen, Schüler und Eltern unterstützt, ist der Schlüssel für die erfolgreiche Umsetzung.

Wissen ist dabei nicht gleich Information. Schulen müssen sich sowohl mit externem Wissen, das aus Büchern, dem Internet oder durch Beratung hinzugeholt wird, als auch mit internem Wissen auseinandersetzen, das aus individuellen Erfahrungen und organisatorischen Strukturen resultiert. Hierbei gilt es, explizites Wissen systematisch zu speichern und abrufbar zu machen, während implizites Wissen – das im Kopf der Beteiligten liegt – durch kollegialen Austausch und Fortbildung weitergegeben wird.

Ein praktisches Modell für das schulische Wissensmanagement bietet der Wissensmanagementzyklus nach Probst. Dieser Zyklus umfasst die Identifikation von Wissenszielen, den Erwerb und die Entwicklung von Wissen sowie die Verteilung, Nutzung und letztlich die Bewahrung dieses Wissens. In Schulen zeigt sich dies etwa bei der Verwaltung digitaler Endgeräte, wo Wissen über Technik nicht nur erworben, sondern auch innerhalb des Kollegiums durch Peer-to-Peer-Fortbildungen und digitale Plattformen geteilt wird.

Wissensmanagement in Schulen bedeutet, strategische Ziele zu definieren, den Wissensbedarf zu identifizieren und das vorhandene Wissen systematisch zu nutzen und zu bewahren. So können Schulen nicht nur ihre organisatorischen Abläufe optimieren, sondern auch Innovationsprozesse fördern und die Entwicklung der Schülerschaft aktiv unterstützen.

Veröffentlichung: TBA

In diesem Kontext sind folgenden Grafiken unter CC-BY entstanden:

Was ist eigentlich Wissen?

Das Bausteinmodell des Wissensmanagements

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